Sonntag, 17. Mai 2015
Bae of the Day #1: Taylor Swift
Mein erstes richtig offizielles Date. Und der Typ sieht verdammt gut aus, ist nett, und interessant und alles was man sich sonst so wünschen könnte. Er ist voll mein Typ. Bisschen dunklere Haut, schwarze Haare, braune Augen. Voll perfekt.
Aber irgendwas stimmt einfach nicht. Ich langweile mich wie blöd mit ihm. Nein, nicht ich langweile mich, er langweilt mich.
Als sich noch kein Junge wirklich für mich interessiert hat und ich noch eine ungeküsste Nonne war, da hatten Jungs für mich sowas Mysteriöses und Besonderes, und ich dachte wenn ich eine Chance bekomme und der Typ cool ist, dann würde ich auch was Ernstes wollen. Beziehung und so. Ich hatte mir immer vorgestellt ich würde das wollen.
Als ich R kennengelernt habe waren wir beide ein bisschen angetrunken und mit Freunden unterwegs. Wir haben uns als wir kurz allein waren geküsst und alles war toll und romantisch. Am nächsten Tag habe ich ständig an R gedacht und beim Gedanken daran wie wir rumgemacht haben hatte ich wohl sowas wie Schmetterlinge im Bauch. So richtig. Ich wollte nichts mehr außer ihn wieder sehen und da weitermachen wo wir aufgehört haben als ich nach Hause musste.
Aber heute war da einfach gar nichts mehr. Und ich frage mich, ob da überhaupt jemals was war. Ich meine, der erste Kuss hat einfach etwas Magisches, es gibt eben nur einen ersten Kuss im Leben. Ich fange an, mich zu fragen, ob ich nicht vielleicht in das Gefühl verknallt war, dass R auf mich steht, und nicht in R selbst.
Irgendwie hat sich in dem Moment die ganze Vorstellung von der "großen Liebe" in Luft aufgelöst. R und alle anderen Jungs in die ich je verliebt war kamen mir so austauschbar und fehlerhaft vor. Und genau deshalb ist Taylor Swift mein Bae of the Day. Wer sich mit ihrer Musik ein bisschen auskennt weiß ganz genau, dass für sie Männer ganz nett sind und sie zeitweise in den Wahnsinn treiben, aber im Endeffekt ist das alles nur ein bisschen Spaß. Und wenn einer nicht "der eine" ist, dann versucht man es eben mit dem nächsten.
Diese Perspektive habe ich erst heute zumindest ansatzweise verstanden, obwohl Taylor seit vielen Jahren mein Vorbild und meine musikalische Inspiration war. Hier über meinem Schreibtisch hängt ein riesiges Taylor-Swift-Plakat, und es ist als würde sie mir sagen wollen: Shake it off. Ist doch alles irgendwie egal.
Danke Taylor!

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